Veranstaltungen der Umweltstation

13.10.2023
09:30 - 17:00 Uhr | Veranstaltungsort: Umweltstation
Interaktives Theater und Nachhaltigkeit

in Kooperation mit der Technische Hochschule Würzburg Schweinfurt

Wie können wir Theater benutzen, um uns Haltungen bewusst zu werden, die unbewusst unser Verhalten gegenüber uns selbst, unseren Mitmenschen und der Umwelt beeinflussen?

Wie können wir Theater zur Ermächtigung benutzen, um uns anders in-Beziehung zu setzen?

Dieses Seminar dient dazu in das interaktive Theater mit spezifischem Fokus auf die Methode des Forumtheaters nach Augusto Boal / David Diamond einzuführen und mit ihr an den Beziehungsverhältnissen von mir zu mir, von mir zum Anderen und zu unserer Umwelt zu arbeiten. Die Methode unterstützt Bewusstwerdungen eigener destruktiver Verhaltensweisen und zielt auf eine Ermächtigung ab, aus eigenem Antrieb eine problematische Situation zu verändern und sozialen Wandel herbeizuführen. Das "Theater der Unterdrückten" / "Theatre for Living" , in dem das Forumtheater einen zentralen Baustein darstellt, ist ein systemischer Ansatz, der dazu befähigt, sich gesellschaftliche Aushandlungsprozessen zu stellen und Visionen für sich und eine nachhaltige Zukunft zu entwickeln. Ferner ist eine bewusste Leiblichkeit, ein achtsamer, liebevoller Umgang mit dem eigenen Körper zentral für diesen spielerischen, partizipativen und kreativen Gruppenprozess, in der Zusammenhänge zwischen Wahrnehmen, Denken, Fühlen und Handeln deutlich gemacht werden. Das Praktizieren eines nicht-urteilenden, wertschätzenden Blick, der sich neugierig, unerwartetem und Neuem zuwendet grundlegend. Ein bewusster, achtsamer nicht ausbeuterischer Umgang mit dem eigenen Körper, der auf Gewahrsinn und Präsenz basiert, unterstützt auch einen dementsprechenden Umgang mit den Anderen und der lebendigen Umwelt. Mit der teilnehmer-orientierten, erfahrungsbasierten  Didaktik reiht sich dieses Format in die Prinzipien der Didaktik einer Bildung für eine nachhaltige Entwicklung ein.  
Dieses Seminar hat seinen Schwerpunk in der praktischen Auseinandersetzung mit theaterpädagogischen Techniken. Daher wird erwartet, dass die Teilnehmer in einen Gruppenprozess einsteigen und sich hier aktiv an der Entwicklung des Stückes und der Gruppenkohäsion zu beteiligen. Die Bereitschaft sich zu öffnen, sich mit sich selbst und eigenen Konflikten auseinanderzusetzen wird vorausgesetzt. 

Referentin: Prof.Dr.Hannah Reich