Stadt Würzburg spricht sich entschieden gegen bundesweite Mittelhalbierung für Integrationskurse aus

Laut aktuellem Haushaltsentwurf sollen in 2025 im Bundeshaushalt nur noch 500 Millionen Euro für Integrationskurse bereitgestellt werden.

In diesem Jahr liegen die Kosten bei etwa 1,2 Milliarden Euro bundesweit. Aus Sicht der Stadt Würzburg sind diese Kürzungen, die unmittelbar die Geflüchteten und die freien Träger und mittelbar die Kommunen treffen, nicht hinnehmbar.

Oberbürgermeister Christian Schuchardt fordert, die geplanten Kürzungen zurückzunehmen und begründet dies: „Schon jetzt gibt es zu wenige Angebote an Integrationskursen, die Wartezeiten betragen oft Monate. Wenn die freien Träger nun auch noch die Anzahl der freien Kurse halbieren müssen, da ihnen das Geld fehlt, bedeutet dies in der Konsequenz, dass es noch länger dauert, bis die Zugewanderten dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen.“ Von Zugewanderten eine schnelle Integration zu erwarten, gleichzeitig aber die Mittel für die Integrationskurse um die Hälfte herunterzufahren, sei paradox.

„Mit weniger als der Hälfte der Mittel werden die freien Träger der Integrationskurse nicht mehr auskommen. Damit wird eine weitere Leistung des Bundes auf die Kommunen abgewälzt“, sagt Judith Roth-Jörg, 2. Bürgermeisterin und Bildungsreferentin. „Dieses Vorgehen, insbesondere auch der kurze Vorlauf, ist nicht hinnehmbar.“

Die Integrationskurse sind ein wichtiger Schritt, damit Zugewanderte möglichst schnell die deutsche Sprache und Kultur kennenlernten. Sie richten sich auch an Fachkräfte, die für den deutschen Arbeitsmarkt gewonnen werden sollen. Angeboten werden sie in Würzburg von freien Trägern wie VHS, Kolping, bfz und anderen. Finanziert werden die Kurse aus dem Etat des Innenministeriums, die Zugewanderten sind verpflichtet, an den Kursen teilzunehmen.


(24.10.2024)

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