Stadt Würzburg zeichnet Dr. h.c. Herbert Wellhöfer aus

Seine Treppen sind Grundstock bemerkenswerter Stiftungen

Tanz Schäfer für Herbert Wellhöfer
Tanz Schäfer für Herbert Wellhöfer

Er machte in Treppen und führte das 1951 in Heidingsfeld gegründete Familienunternehmen zu einem Vorzeigebetrieb, der schadstoffarm und klimaneutral produziert. Die Treppen seines Betriebs waren für Dr. h.c. Herbert Wellhöfer aber immer Fundament für sein soziales und kulturelles Engagement: Als er 2011 in den Ruhestand trat, übertrug er gemeinsam mit seiner Frau den kompletten Firmenanteil an die Stiftung Juliusspital, die seither direkt an den Gewinnen des florierenden Unternehmens beteiligt ist. Weitere Spenden und Stiftungen folgten vor allem im Bereich der Kultur, was die Würzburger Universität mit der Verleihung der Ehrendoktorwürde und der renommierten Röntgen-Medaille dankte. Nun hat sich Dr. h.c. Herbert Wellhöfer als erster Stifter in das neue „Buch der Stiftungen und Spenden“ der Stadt Würzburg eintragen dürfen. In Anerkennung seiner Lebensleistung zeichnete Oberbürgermeister Christian Schuchardt Herbert Wellhöfer zudem mit dem Tanzenden Schäfer aus.

Tanz Schäfer Herbert Wellhöfer
Tanz Schäfer Herbert Wellhöfer
Tanzender Schäfer für einen besonderen Mäzen: Oberbürgermeister Christian Schuchardt zeichnet Dr. h.c. Herbert Wellhöfer (li.) aus. Foto (c): Claudia Lother

„Sie sind in Ihrem Leben viele Stufen nach oben gestiegen – und längst an der Spitze des Wohltätigkeitsturmes angekommen. Daher sind Sie ein würdiger erster Einträger in unser Stifter-Buch“, erklärte Schuchardt. In das neue Buch der Stiftungen und Stifter dürfen sich Personen eintragen, die Spenden über 100.000 Euro leisten, mindestens 25 Jahre lang gemeinnützige Stiftungen betreiben, die eine allgemeine Zugänglichkeit mit Würzburg-Bezug aufweisen oder ein Jubiläum feiern. Von Herbert Wellhöfers Stiftungsengagement hat die Stadtgesellschaft in sozialer und kultureller Hinsicht in den letzten Jahrzehnten profitiert. Die ersten Tranchen der von ihm übertragenen Firmenanteile flossen ab 2011 in die Palliativ- und Hospizarbeit der Stiftung Juliusspital, später in ein neues Hospiz in der hinteren Sanderau.

Tanz Schäfer Herbert Wellhöfer
Tanz Schäfer Herbert Wellhöfer
Verleihung des Tanzenden Schäfers an Herbert Wellhöfer (vordere Reihe, m.). Foto (c): Claudia Lother

Wellhöfers Stifterengagement wird auch von seiner Leidenschaft für die Kunst angetrieben: Er widmete sich der sanierungsbedürftigen Kirche Mariä Schulz auf der Vogelsburg, die seit 2011 ebenfalls zum Juliusspital gehört. „Die weithin sichtbare Kirche über der wunderbaren Weinlage an der Mainschleife ist ein echtes Schmuckkästchen geworden“, würdigt Schuchardt. Besonders nahe ist Wellhöfer das universitäre Martin-von-Wagner-Museum, dem er vor einigen Jahren seine Sammlung von 400 griechischen Münzen vermachte, mit einer Großspende von 200.000 Euro wurde eine Projektstelle geschaffen und mit einer viertel Million das Beleuchtungssystem erneuert. Das Bild des Utrechter Barockmalers Jan Gerritsz van Bronckhorst schenkte Wellhöfer dem Museum, wie auch dessen Restaurierung. Dem Martin-von-Wagner-Museum ist Wellhöfer schon seit Kind begeistert verbunden, bereits mit 15 Jahren trug er sich im Jahr 1959 in das Besucher-Buch ein. Besondere Anekdoten, die Schuchardt wusste, belegen die enthusiastische Hingabe des späteren Mäzens für die Kunst und das universitäre Museum: „Sie nahmen als Schüler stets die gleiche Straßenbahn wie Professor Möbius, dem damaligen Inhaber des Lehrstuhls für Klassische Archäologie, damit Sie ihn ausfragen konnten. Sie schwänzten die Schule, nur um an der Uni Vorlesungen über Brunelleschi zu hören.“

Herbert Wellhöfer Eintrag in das Buch der Stiftungen und Spenden
Herbert Wellhöfer Eintrag in das Buch der Stiftungen und Spenden
Historischer Eintrag: Dr. h.c. Herbert Wellhöfer (sitzend) ist die erste Person, die sich aufgrund ihres hohen Stiftungsvolumens in das Würzburger „Buch der Stiftungen und Spender“ einträgt. Stehend v.li: Oberbürgermeister Christian Schuchardt, Kulturreferent Stadt Würzburg Benedikt Stegmayer, Stadtrat Willi Dürrnagel. Foto (c): Claudia Lother

Ein Kunsthistoriker ging an Wellhöfer dennoch nicht verloren, später ging er dieser Leidenschaft nach und absolvierte das Grundstudium. Seine Spenden an das Museum indes haben mittlerweile die Mittel des Namensgebers Martin von Wagner überstiegen. „Ihr mit Leidenschaft vorgelebtes Engagement“, so Schuchardt, „hat Sie treppauf auf den Olymp der Würzburger Großspender geführt. Sie haben das Würzburger Gemeinwesen so gefördert, dass die Stadtgesellschaft und die Stadt, indirekt, aber in hohem Maße profitieren.“ Herbert Wellhöfer nahm die Auszeichnung gerührt entgegen und trug sich fast sprachlos als erster Stifter in das „Buch der Stiftungen und Spenden“ ein, bevor er warme Dankesworte fand.

Universitätspräsident Prof. Dr. Paul Pauli, der Direktor der neueren Abteilung des Martin-von-Wagner-Museums Prof. Dr. Damian Dombrowski und Oberpflegamtsdirektor Walter Herberth der Stiftung Juliusspital begingen gemeinsam mit Dr. h.c. Herbert Wellhöfer die kleine Feierstunde im Wenzelsaal des Würzburger Rathauses.

Tanz. Schäfer Herbert Wellhöfer
Tanz. Schäfer Herbert Wellhöfer
Gruppenbild mit Tanzendem Schäfer und geballter Wissenschaft rund um den hochverdienten Spender Dr. h.c. Herbert Wellhöfer (3.v.li.), v.li. Benedikt Stegmayer (Kulturreferent Stadt Würzburg), Oberpflegamtsdirektor Stiftung Juliusspital Walter Herberth, Oberbürgermeister Christian Schuchardt, Universitätspräsident Prof. Dr. Paul Pauli, Stadtrat Willi Dürrnagel, Prof. Dr. Damian Dombrowski (Martin-von-Wagner-Museum). Foto (c): Claudia Lother


(22.08.2024)

>>> zurück