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Internationaler Gedenktag für verstorbene Drogengebrauchende am 21. Juli 2024

Auch Würzburg gedenkt der Verstorbenen 

Drogengedenktag

Zum 27. Mal findet der Gedenktag für verstorbene Drogengebrauchende statt, mittlerweile in über 90 Städten und unterstützt von über 400 Organisationen und Initiativen. Auch im Ausland wird der Tag mit zahlreichen Aktionen betrauert. Somit hat sich der 21. Juli zum größten bundesweiten Aktions-, Trauer- und Präventionstag im Bereich illegaler Drogen entwickelt.

Die Drogenhilfe Würzburg unterstützt den Gedenktag und wird deshalb am Sonntag, 21. Juli 2024, am Gedenkbaum im Ringpark nahe Berliner Ring der Verstorbenen gedenken.

Wann:               Sonntag, 21. Juli 2024 von 12.00 bis 14.00 Uhr

Wo:                  Treffpunkt: Innenhof der SUPRA Praxis (Kapuzinerstraße 19, 97070 Würzburg)

Ablauf:              Gemeinsam laufen wir in Richtung Ringpark und halten am Gedenkbaum inne und legen Gedenksteine nieder

Konsumsicherheit für alle(s)

Die Zahl der Drogentoten ist in Deutschland 2023 erneut angestiegen. Im vergangenen Jahr starben laut Bundeskriminalamt 2.227 Menschen durch den Konsum illegaler Drogen und damit 12 Prozent mehr als im Vorjahr. Auch in der Region Mainfranken erlagen letztes Jahr mehr als 30 Personen an den direkten und indirekten Folgen ihres langjährigen Drogenkonsums.

Die missbräuchliche Nutzung von Fentanyl sowie multipler Substanzen sind hierbei die Haupttodesursachen. Großen Anlass zur Besorgnis gibt die Entwicklung, dass gerade in den letzten Jahren vermehrt junge Menschen unter 25 Jahren wieder zu Opiaten und Opioiden greifen. Als Beispiel sei hier die Geschichte von Paul erwähnt. Mit 13 Jahren hatte er seinen ersten Alkoholrausch, später kam regelmäßiges Kiffen dazu. Mit 16 Jahren gibt ihm ein Freund eine Tilidin-Tablette. Das sei nur ein Medikament, das könne er ruhig nehmen, meinte er. Schnell fand Paul gefallen an der Wirkung. Kein Stress, alles ruhig und gelassen. Mit 18 Jahren nimmt er bereits täglich ein bis zwei Tabletten. Erst die Gewöhnung, dann die Abhängigkeit. Mit 21 Jahren kommt Fentanyl hinzu, auch wieder über einen Bekannten. Die Wirkung ist 50 Mal so stark wie bei Tilidin. Letztendlich kann er ohne die Droge nicht mehr leben, verliert irgendwann seine Arbeit, die Eltern werfen ihn raus. Mittlerweile wird er über eine Praxis substituiert und erhält einen Drogenersatzstoff. Er versucht nun, neue Ziele zu erreichen, wieder arbeiten zu gehen.

Zahl der Substituierten steigt

Mehr als die Hälfte der Drogentodesfälle steht in Verbindung mit Opioiden und weist damit deutlich auf die Versorgungslücke in der medizinischen Behandlung der Opioidabhängigkeit hin. Die Zahl der Substituierten hat sich in den letzten 27 Jahren mehr als verdoppelt, sicherlich eine positive Tendenz. Andererseits besteht vielerorts berechtigte Sorge um den Fortbestand der Versorgung, da immer mehr Praxen aus Altersgründen der Betreibenden schließen. Niedrigschwellige und voraussetzungslose Angebote, auf Grundlage des Leitbilds akzeptierender Arbeit, sind zu einem festen Bestandteil des Hilfesystems geworden. Die Erfolge sind sichtbar, dennoch ist die Finanzierung kommunaler Aids- und Drogenhilfe durch Kommunen und Länder noch immer unzureichend.

Informationen zum Gedenktag: https://www.gedenktag21juli.de/externer Link

Kontakte:
Jugend- und Drogenberatung                           Condrobs e.V., Kontaktcafé
Kapuzinerstraße 19                                           Rüdigerstraße 3
97070 Würzburg                                              97070 Würzburg
0931 59056                                                      0176 13410320 


(17.07.2024)

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