Der britische Mathematiker und Kryptoanalytiker Alan Turing war ein Pionier der frühen Computerentwicklung und gilt heute als einer der bahnbrechenden Wissenschaftler des 20. Jahrhunderts. Während des Zweiten Weltkrieges war er an der Lösung des Enigma-Codes beteiligt, wodurch sich die Alliierten einen entscheidenden Vorteil im Kriegsgeschehen gegen Deutschland verschafften.

Der französische Schriftsteller und Dramatiker Benoît Solès stellt in seiner berührenden biografischen Annäherung „Die Turing-Maschine“ nicht nur die Leistungen Alan Turings dar, sondern widmet sich auch seinem privaten Leben, seinen Träumen, Wünschen und seiner Homosexualität, die er lange Zeit geheim halten und nach deren Bekanntwerden er sich einer Hormonbehandlung unterziehen musste. Es ist die Geschichte eines Genies, das der Welt durch Forschungswillen und Wissbegierde eine der größten Errungenschaften der Menschheit hinterließ, mit seinen Sehnsüchten jedoch den Zwängen der Zeit zum Opfer fiel.

Die Uraufführung fand 2019 im Pariser Théâtre Michel statt und wurde vierfach mit dem französischen Theaterpreis „Moliére“ ausgezeichnet. Der Stoff wurde außerdem 2014 sehr erfolgreich mit Benedict Cumberbatch und Keira Knightley in „The Imitation Game“ verfilmt.