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Zentrale Platzgestaltung: Grafeneckart erhält schmucken Vorplatz

Gerahmt von der Alten Mainbrücke, dem Rathausturm, und dem Vierröhrenbrunnen entstand am Ende der Domstraße ein Platz „Beim Grafeneckart“ der in Würzburg zentraler kaum liegen könnte und nun in seiner neuen Optik auch einige neue Aufgaben übernimmt. Apropos „Nächste Umgebung“: Wer kann sich heute noch an die Außenfassade des Grafeneckarts vor der Sanierung 2017 erinnern? Beziehungsweise wer erinnert sich noch gerne an die wesentlich dunklere Variante des Wahrzeichens, das Details wie den aufgemalten Lindenbaum kaum noch preisgab. 

Nun ist nach 10 Monaten Bauzeit direkt vor dem Rathaus eine Platzgestaltung abgeschlossen, die ebenfalls auf ein helles Erscheinungsbild setzt. Die Gerichtslinde im Putz bekam drei echte Platanen zur Verstärkung, denen im Untergrund 80 Kubikmeter Substrat für Wurzelwerk und somit Wachstumschancen zugestanden wurden. Reichlich Sitzplätze rund um die künftigen Schattenspender, ein Trinkbrunnen, zusätzliche Pflanzbeete, durchgängig gepflasterte barrierefreie Geländenivellierungen und einige entwidmete Parkplätze runden die Gestaltung ab. 

Oberbürgermeister Christian Schuchardt sprach bei der Eröffnung, die vom 45. Brückenfest der KaGE Elferrat begleitet wurde, angesichts der Aufwertung von einem Tag der Freude: „Dieser Platz soll ein Ort der Begegnung und des Miteinanders werden, ein Raum an dem sich Menschen treffen, austauschen und verweilen können. Für Anlässe wie das Brückenfest der perfekte Rahmen.“ Der Platz sei eine Aufwertung des westlichen Entrées in die Innenstadt und ein Ruhepol, der Druck von der hochfrequentierten Alten Mainbrücke nehmen könne. Die Achse Residenz - Alte Mainbrücke - Festung werde von den allermeisten der rund 10 Millionen Tagesgäste besucht und soll deshalb im Fokus von Innenstadtsanierungen bleiben. 

Die Regierung von Unterfranken, vertreten durch Manfred Grüner, Sachgebietsleiter Städtebau, stellte für vergleichbare Maßnahmen in der Innenstadt auch in Zukunft hohe Fördersummen in Aussicht und erntete hierfür großen Applaus, schließlich war die Städtebauförderung von rund 1,35 Millionen Euro bei Gesamtkosten von knapp unter zwei Millionen Euro der entscheidende Faktor für eine einstimmige Beschlussfassung im Stadtrat im Juli 2021 und bei späteren Diskussionen in schwierigen Haushaltszeiten.

Ein beachtlicher Teil des Investments liegt nun unter Muschelkalk und iberischen Naturstein verborgen. Leitungen wurden erneuert oder verlegt, an dieser sensiblen Stelle waren naturgemäß im Vorfeld Archäologen eingebunden und man wurde dem Schwammstadt-Gedanken gerecht. Die in Beton gefassten Baumgruben halten künftig Niederschlag an Ort und Stelle zurück, der bislang ungenutzt in die Kanalisation schoss. Baureferent Benjamin Schneider dankte den ausführenden Firmen und seinen Mitarbeitern im Rathaus. Schneller als ursprünglich geplant wurde die 1400 Quadratmeter große Fläche umgestaltet. Schneider verwies auf zahlreiche Details, die beim Besucherandrang und unter den vielen Sonnenschirmen an diesem heißen Sommertag fast etwas untergingen. So wurde beispielsweise auch die Treppe vor der Volkkornbäckerei Köhler komplett erneuert und der Platz ist jetzt in Sachen Barrierefreiheit zeitgemäß ertüchtigt, beispielsweise durch taktile Elemente für sehbehinderte Menschen. Maßnahmen, die im Umfeld eines Rathauses mit viel Publikumsverkehr sicher von hohem Wert sind. 

In mehreren Redebeiträgen wurde deutlich, dass der Arbeitstitel „Beim Grafeneckart“ vielleicht noch nicht der finale Name für diese multifunktionale Fläche sein muss, die nun nicht mehr den „Charme“ einer Autozufahrt hin zur Alten Mainbrücke hat. Bei Livemusik, Snacks und kühlen Getränken wurde über mögliche Namen bestimmt noch bis spät am Abend diskutiert.

Platzeinweihung-10
Platzeinweihung-10

Großer Andrang beim Brückenfest auf dem hellen Pflaster „Beim Grafeneckart“: Oberbürgermeister Christian Schuchardt, Baureferent Benjamin Schneider und Manfred Grüner, Sachgebietsleiter Städtebau bei der Regierung von Unterfranken, übergaben den Platz der Öffentlichkeit. Foto: Georg Wagenbrenner

(28.06.2024)

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