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Wahlpartys in Jugendzentren

 – wissen, was man wählen will

Wahlparty
Wahlparty (c) Diva Plavalaguna/pexels.com, bearbeitet von Ramona Seitz/BezJR Ufr.
Wahlparty mit jungen Erwachsenen
Dass junge Erstwählerinnen und Erstwähler immer mehr rechtspopulistische Parteien wählen, wird z.B. in der jüngst erschienenen, repräsentativen Studie „Jugend in Deutschland 2024“ deutlich. Gerade Jugendliche, die noch keine klaren politischen Vorstellungen haben, wählen entweder nicht oder rechtspopulistisch, und das oft, obwohl ihre Meinung mit den eigentlichen Thesen der rechtspopulistischen Parteien nicht unbedingt übereinstimmen.

Um gerade auch Jugendlichen mit erhöhtem Unterstützungsbedarf Wissen über die Inhalte der Parteiprogramme zu vermitteln, ohne sie mit dem Thema „Politik“ abzuschrecken, haben der Stadtjugendring Würzburg, der Bezirksjugendring Unterfranken und der Fachbereich Jugend und Familie der Stadt Würzburg gemeinsam ein Projektkonzept für „Wahlpartys“ zur Europawahl entwickelt.

Bei den Wahlpartys werden gemeinsam mit Jugendlichen z.B. in Jugendzentren und -treffs oder in Gruppenstunden verbandlicher Jugendarbeit in Würzburg und ganz Unterfranken Themen diskutiert, zu denen sich die Parteien, die am kommenden Sonntag zur Europawahl antreten, ganz unterschiedlich positionieren. Zu insgesamt 10 Fragen – ausgewählt aus dem Fragenkatalog des Wahlomates – werden die Antworten per Smartphone-Abstimmung anonym gesammelt und im Anschluss die Ergebnisse auf der Leinwand gezeigt und gemeinsam diskutiert. „So schaffen wir es hoffentlich ganz alltagsnah und praxisbezogen, die politischen Ziele der unterschiedlichen Parteien den Jugendlichen zu vermitteln, ohne ihnen vorzuschreiben, was sie wählen sollen und was nicht. Vielen Jugendlichen ist gar nicht bewusst, was bestimmte Parteien in ihren Wahlprogrammen so fordern und was das für sie persönlich bedeuten würde“, so Kilian Schick vom Fachbereich Jugend und Familie der Stadt Würzburg, der die Idee zu diesen Wahlpartys hatte. Das Konzept wurde gemeinsam mit Hannah Dürr vom Stadtjugendring sowie Ramona Seitz und Götz Kolle vom Bezirksjugendring konzipiert und an Offene und verbandliche Jugendarbeit in Würzburg und Unterfranken über die Online-Lernplattform JAm (Jugendarbeit medial inklusiv) des Bezirksjugendrings Unterfranken – gefördert von der Aktion Mensch – kommuniziert.

Um Jugendlichen die Teilnahme an der Veranstaltung in „ihrem JUZ“ im wahrsten Sinne des Wortes „schmackhaft“ zu machen und ihnen dadurch Wissen für eine fundierte Wahlentscheidung bei der Europawahl am 9. Juni zu vermitteln, werden teilnehmende Jugendliche zu Essen und Getränken bei der Wahlparty eingeladen – im städtischen Jugendzentrum b-hof z.B. gibt es am Donnerstag, 6. Juni, ab 19 Uhr kostenlose Pizza für alle Jugendlichen, die bei der Wahlparty mitmachen.

Möglich macht dies eine über den Stadtjugendring ausgezahlte Förderung vom Bayerischen Jugendring mit Mitteln aus dem ‚Demokratiebudget‘ des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales.

Weitere Jugendzentren in Würzburg, die das Projekt in dieser Woche durchführen, sind die städtischen Jugendzentren am Heuchelhof, in der Lindleinsmühle und in der Zellerau.

Gerade für die 16jährigen, die am Sonntag bei der Europawahl das erste Mal wählen dürfen, ist es wichtig, dass sie wissen, was sie wählen wollen – und vor allem, warum.


(5.6.2024)

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